Sonthofen - Riedbergpass - Furkajoch - Silvretta Hochalpenstraße - Pillerhöhe - Hahntennjoch - Gaichtpass - Oberjoch Passstraße
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- Pillerhöhe - Hahntennjoch - Gaichtpass - Oberjoch Passstraße
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Heute wurde es ernst. Nach dem Eingewöhnen an die Pässe der letzten Tage, sollte jetzt die erste hochalpine Tour unter die Räder genommen werden. Nach dem Frühstück checkten Thomas und ich unsere Bikes und stellten schon jetzt einen merklichen Gummischwund am Hinterreifen fest . Nicht dramatisch, aber immerhin.
Es ging erneut zum Riedbergpass bis Hittisau und weiter über eine flüssig zu fahrende L200 über Dornbirn nach Götzis. Hier verließen wir die Hauptstrecke und ließen glücklicherweise damit auch den Fernreiseverkehr hinter uns. In Rankweil bogen wir ins Laternser Tal ein und fuhren durch die "Üble Schlucht" Richtung Furkajoch. Hier hatten wir die Straße fast für uns und wir rätselten bei der nächsten Rast darüber, wie diese Strecke wohl zu diesem Namen gekommen ist, ohne jedoch irgendeine Idee zu bekommen. Auf immer enger werdenden Straßen, die mittlerweile für LKW gesperrt wurden, schraubten wir uns immer höher. Während uns im Tal die Schwüle doch etwas zu schaffen machte, sorgten Schneereste für eine angenehme Kühle, bis wir schließlich das Furkajoch auf 1761 m erreichten.
Nach einer kurzen Pause ging es wieder talwärts, über Damüls und das große Walsertal, Richtung Bludenz. Dann ging es landschaftlich reizvoll über Schruns nach Partenen. An der Mautstelle für die Silvretta Hochalpenstraße wurden wir mit 10,50€ ( Schluck! ) für die einfache Fahrt zur Kasse gebeten. Eingebettet zwischen steil aufragenden Felswänden einerseits und bewaldeten Hängen andererseits lag unser Ziel vor uns, 25 zum Teil dicht aufeinander folgende Kehren auf einer Strecke von rund 9 km und 800 Höhenmetern bis zum höchsten Punkt, warteten auf uns. Auch jetzt übten wir uns wieder in Geduld und legten eine Pause ein, um den vor uns fahrenden Sonntagsfahrer, der vielleicht vom Tuten aber keinesfalls vom Blasen Ahnung hatte, genug Vorsprung zu lassen.
Es ging los. Zuerst etwas vorsichtig um die Reifen wieder auf Temperatur zu bringen, aber dann nach den ersten Kehren, als habe die Maschine Klauen und Zähne, braten wir den Pass hinauf. Anbremsen, Gas anlegen, umlegen bis zur Reifenhaftgrenze und - Gas auf bis zur nächsten Kehre. Selten hat Motorradfahren so Spaß gemacht. Viel zu schnell, wobei wir auch die Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol passierten, erreichten wir den höchsten Punkt die "Bieler Höhe" auf 2040 m. Bei einer kurzen Rast am Silvretta Stausee, mit Blick auf den 3312 m hohen "Piz Buin", genossen wir auch hier wieder die wieder herrliche Kühle und entschieden uns dagegen diese Strecke noch einmal zu fahren, da schließlich noch 200 km und 4 Pässe vor uns lagen.
Eher gemächlich ging es abwärts ins Panznauntal. Landschaftlich sehr schön, jedoch kurvenarm führte die Strecke nach Landeck. Die eher gemächliche Gangart war hier angemessen, da unvermittelt Tiroler Fleckvieh die Straße blockierte und wenig Anstalten machte sich wieder auf die Weide zu bewegen. Wir schlängelten uns, kritisch beäugt von den Wiederkäuern, zwischen ihnen und deren Kuhfladen vorbei und bogen bei Landeck die B180 in's Inntal ein.
Nach kurzem Suchen fanden wir wir bei Fließ die Auffahrt zur Pillerhöhe. Auch hier hatten wir die Straße für uns. Eine herrliche Kurvenstrecke mit Blick in's Inntal führt uns auf 1551 m Höhe. Von hier aus ging es talwärts durch den Wald über Wenns nach Imst.
In Imst folgten wir den Schildern zum Hahntennjoch. Landschaftlich sehr schön ging es auf 1903 m. Auch hier war wieder Vorsicht angesagt, da die Kühe frei herumliefen und bar jeder Kenntnis von Verkehrsregeln unvermittelt auf der Straße standen. Uralte Holzhütten standen in den hochalpinen Hängen. Etwas Aufmerksamkeit erforderte die nicht ganz saubere Straße. Anhand der Warnschilder konnte man erkennen, das das Geröll von Gewitterschauern stammte die dieses über die Straße spülten.
Ab Klimm fuhren wir durch das Lechtal nach Weißenbach und über den Gaichtpass , das Tannheimer Tal nach Sonthofen. Diesmal war die Straße zwar trocken aber nach rund 350 km, das Tempo der Konzentration angepasst, etwas gemächlicher.